Erschienen in:
01.04.2007 | Medizin aktuell
Klinische Aspekte der Therapie mit Erythrozyten
„Lessons learned“ von den Zeugen Jehovahs?
verfasst von:
Prof. Dr. B. von Bormann
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 4/2007
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Zusammenfassung
Homologe Blutkonserven sind heute sehr sicher. Deshalb spielen die Kosten bei der Entscheidung zur Transfusion eine dominierende Rolle. Die klinische Physiologie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das mehrere Jahrzehnte gültige Dogma bei einer Hämoglobinkonzentration (cHb) unter 6,21 mmol/l (10 g/dl) Erythrozyten zu substituieren gefallen ist. Dennoch wird nach wie vor großzügig transfundiert. Dies geht aus den Daten großer Zentren hervor, die sich auf die Behandlung von Zeugen Jehovahs spezialisiert haben, Patienten, die eine Bluttransfusion unter allen Umständen ablehnen. Gleichwohl werden sie mit dem gleichen Erfolg auch exzessiven operativen und onkologischen Behandlungsverfahren zugeführt. Diese Daten sind Fakt und müssen vor dem Hintergrund des enormen Kostendrucks, der auf den Kliniken liegt, wertfrei diskutiert werden.