Erschienen in:
01.11.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Kolorektale Karzinome unter Berücksichtigung der neuen S3-Leitlinie von 2013
verfasst von:
Dr. Dr. J.H.L. Neumann, T. Kirchner
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
In der aktuellen S3-Leitlinie für kolorektale Karzinome (KRK) wird die rein morphologisch basierte Tumorgraduierung um eine molekulare Graduierung für wenig differenzierte und undifferenzierte Karzinome sowie morphologische Sonderformen erweitert. Dabei werden mikrosatelliteninstabile (MSI-)KRK als niedriggradige (low grade) Karzinome eingestuft. In der Routinediagnostik kann die Immunhistochemie für die Mismatch-Repair-Enzyme hMLH1 und hMSH2, mit der MSI-KRK mit hoher Sensitivität und Spezifität zu erfassen sind, als kostengünstiger Ersatz für eine molekulare MSI-Testung eingesetzt werden. Bei Patienten mit positiven Bethesda-Kriterien wird in der Leitlinie eine immunhistochemische und molekulare Stufendiagnostik vorgeschlagen. Der Nachweis einer BRAF-Mutation bei Tumoren mit einem hMLH1-Ausfall ermöglicht hier eine Unterscheidung zwischen sporadischen und mit hereditärem nichtpolypösem Kolonkarzinom (HNPCC-)assoziierten MSI-KRK. Beim Rektumkarzinom wird die Residualtumorklassifikation (R-Status) durch die Angabe des zirkumferenziellen Resektionsrands (CRM) ergänzt.