Erschienen in:
01.11.2014 | Schwerpunkt
Neuroendokrine Tumoren der Lunge
Vom kleinzelligen Lungenkarzinom bis zur diffusen idiopathischen pulmonalen neuroendokrinen Zellhyperplasie
verfasst von:
Prof. Dr. P.A. Schnabel, K. Junker
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 6/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die für 2015 angekündigte neue WHO-Klassifikation wird erstmalig die neuroendokrinen Tumoren (NET) der Lunge in einem Abschnitt gemeinsam abhandeln. Dabei wird zwischen High-grade-Tumoren, den kleinzelligen Lungenkarzinomen („small cell lung cancer“, SCLC) und großzelligen neuroendokrinen Karzinomen („large cell neuroendocrine carcinoma“, LCNEC), Intermediate-grade-Tumoren, den atypischen Karzinoiden (AC), und Low-grade-Tumoren, den typischen Karzinoiden (TC) sowie Vorläuferläsionen (diffuse idiopathische pulmonale neuroendokrine Zellhyperplasie, DIPNECH) unterschieden. Bisher waren die LCNEC im Kapitel der großzelligen Karzinome zu finden.
LCNEC konnten bisher nach der gültigen WHO-Klassifikation von 2004 diagnostiziert werden, die für Operationspräparate konzipiert ist. Danach sind wesentliche Kriterien ein neuroendokrines Wachstumsmuster, das am Biopsiematerial nicht oder schwer erkennbar sein kann, nichtkleinzellige zytologische Merkmale, eine Mitoserate von über 10/2 mm2 (im Mittel etwa 70–80/2 mm2), Tumorzellnekrosen und die immunhistochemische Positivität von mindestens einem anderen neuroendokrinen Marker als der neuronenspezifischen Enolase (NSE).
Die Gegenüberstellung aller neuroendokrinen Tumore der Lunge erlaubt einen direkteren Vergleich und eine bessere differenzialdiagnostische Abgrenzung der einzelnen Entitäten.