Erschienen in:
27.07.2022 | Kolorektales Karzinom | Journal club
Metastasiertes kolorektales Karzinom mit dMMR oder MSI-H
Hohe und klinisch relevante Effektivität einer primären Immuntherapie
verfasst von:
Prof. Dr. med. Andreas Schalhorn
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 7-8/2022
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Auszug
Hintergrund und Fragestellung: Etwa 4-5 % aller metastasierten kolorektalen Karzinome (mCRC) sind durch einen Mismatch-Repair-Defekt (dMMR) der DNA charakterisiert, was in der Folge zu Mutationen und einer sogenannten hohen Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) führt. Diese Veränderungen können ein Ansatz für eine Therapie mit gegen PD-1 ("programmed cell death protein 1") oder PD-L1 ("programmed cell death-ligand 1") gerichteten Immuncheckpointinhibitoren (ICI) sein. In der Tat führten die PD-1-Inhibitoren Pembrolizumab (Pem) und Nivolumab (Nivo) bei Patienten mit einem chemotherapieresistenten CRC zu langdauernden Remissionen [
1,
2,
3]. Daher wurde die Immuncheckpointblockade im Rahmen der Studie KEYNOTE-177 auch in der Erstlinie bei Betroffenen mit mCRC und dMMR oder MSI-H im Vergleich zu einer klassischen Chemotherapie untersucht. Erste, sehr positive Ergebnisse mit einem Anstieg des progressionsfreien Überlebens (PFS) unter Pem wurden bereits publiziert [
4,
5]. Die aktuelle Analyse betrifft den Effekt der Pem-Therapie auf das Gesamtüberleben (OS) [
6]. Darüber soll an dieser Stelle berichtet werden. …