Erschienen in:
01.05.2008 | Originalien
Komplikationen nach refraktiver Chirurgie im Ausland
verfasst von:
E. Terzi, T. Kern, Prof. Dr. T. Kohnen
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Beitrag beschreibt die retrospektive Analyse von Patientenfällen, die sich nach im Ausland durchgeführter refraktiver Chirurgie in der Klinik für Augenheilkunde der Johann Wolfgang Goethe-Universität vorstellten.
Material und Methoden
Retrospektiv wurden 20 Patientenfälle analysiert, die zwischen 1998 und 2006 in China (1-mal), Griechenland (1-mal), Iran (1-mal), Russland (2-mal), Schweiz (1-mal), Slowakei (1-mal), Spanien (2-mal), Südafrika (3-mal), Türkei (6-mal) und USA (2-mal) behandelt wurden.
Ergebnisse
Es fanden sich folgende Komplikationen: Epitheleinwachsungen ins „interface“ mit oder ohne Flap-Einschmelzung (6-mal), Keratektasien (2-mal), Dislokation einer phaken Hinterkammerlinse in die Vorderkammer mit Endothelzellverlust (1-mal), sekundärer Tensioanstieg nach kammerwinkelgestützter phaker Intraokularlinse (1-mal), Schnittkomplikationen nach Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK; 2-mal), Keratitis (1-mal), komplette Flap-Dislokation (1-mal), diffuse lamelläre Keratitis (DLK) mit Grad IV (1-mal), Hyperopie bei Zustand nach radiärer Keratotomie (1-mal), Unter-/Überkorrektur und schlechte optische Qualität bei Zustand nach laserepithelialer Keratomileusis (LASEK) und LASIK bei hoher Myopie (5-mal) mit nichtauszuschließender beginnender Keratektasie.
Schlussfolgerung
Nach im Ausland durchgeführter refraktiver Chirurgie, häufig auch als „LASIK-Tourismus“ bezeichnet, konnten vier wichtige Problembereiche festgestellt werden: falsche Indikationsstellung, unzureichendes bis fehlerhaftes Komplikationsmanagement, fehlende frühpostoperative Nachsorge und der gesundheitsökonomische Aspekt.