Erschienen in:
01.10.2015 | Leitthema
Lebendnierenspende – ein aktueller Überblick
verfasst von:
Dr. K. Weigand, S. Mühlstädt, N. Mohammed, T. Schaarschmidt, P. Fornara, F. Kawan
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Bedeutung der Lebendnierenspende hat in den letzten Jahren zugenommen. Durch den zunehmenden Organmangel und den steigenden Bedarf verlängert sich für den Patienten automatisch die Wartezeit, was für den Dialysepatienten einen dramatischen Anstieg von Morbidität und Mortalität zur Folge hat. Im Falle einer Lebendspende kann dieses Risiko verringert werden oder aber durch eine präemptive Spende sogar nahezu minimiert werden.
Ziel
Im Vergleich zur postmortalen Transplantation bietet die Lebendspende, begünstigt durch kurze Ischämiezeiten und optimal logistische Voraussetzungen Vorteile hinsichtlich der Transplantatfunktion und des Transplantatüberlebens. Das kürzlich entscheidend überarbeitete Transplantationsgesetzt dient neben dem Schutz des Spenders auch zur rechtlichen Absicherung und dazu Missbrauchsfälle zu verhindern. Die Bundesärztekammer erarbeitet derzeit auf Grundlage der Empfehlungen des Amsterdamer Forums allgemeingültige Richtlinien zur Lebendspendevorbereitung. Dabei finden nicht nur diagnostische Standards Berücksichtigung, sondern auch technische Aspekte für die Organentnahme und die Kriterien für die Auswahl des Organs. Ziel dieser Bestrebungen ist es, dem Spender durch eine einheitliche Vorgehensweise die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.
Schlussfolgerung
Die Lebendnierenspende kann derzeit als die medizinisch effektivste Form der Nierentransplantation angesehen werden und stellt höchste Anforderungen an die beteiligten Ärzte.