Erschienen in:
01.04.2010 | Leitthema
Sexuelle Sucht?
Wenn sexuelles Verhalten außer Kontrolle gerät
verfasst von:
PD Dr. P. Briken, R. Basdekis-Jozsa
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 4/2010
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Zusammenfassung
Bei einer sexuell süchtigen Symptomatik mit Störungscharakter sollten deviante (Paraphilien) von nichtdevianten Formen unterschieden werden. Für die nichtdevianten Formen wird von den Autoren der Terminus Paraphilie-verwandte Störung verwendet. Ätiologisch ist eine Interaktion von erhöhter biologischer Vulnerabilität, Bindungs- und Beziehungsstörungen, Störungen der Affektregulation und Kontrolle sexueller Erregbarkeit von Bedeutung. Es gibt Menschen, die auf Depressivität und Ängstlichkeit eher mit Steigerung sexueller Erregbarkeit reagieren und mit sexueller Aktivität versuchen, negative Emotionen zu bewältigen. Auch die Bedeutung des sexuellen Stimulus selbst darf nicht übersehen werden. Neben spezifischer Psychotherapie und dem Besuch von Selbsthilfegruppen bieten medikamentöse Ansätze insbesondere mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern eine zusätzliche Hilfe.