Erschienen in:
01.09.2003 | Originalien
Der Prothesennagel—primär belastungsstabiles Implantat bei peri- und subprothetischen Frakturen des Femurs
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. A. Probst, T. Schneider, S. Hankemeier, E. Brug
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 9/2003
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Zusammenfassung
Zur Behandlung periprothetische Hüftgelenkfrakturen werden in der Literatur die DC-Platte, Frakturextension bis zur Frakturheilung, die Langschaftprothese und die Mennenplatte vorgeschlagen. Keines dieser Verfahren berücksichtigt die belastungsstabile Frühmobilisation der meist alten Patienten. Die Behandlungsergebnisse mit einem belastungstabilen Prothesennagel werden vorgestellt und mit den Ergebnissen aus der Literatur verglichen. Die Behandlungsverfahren und Komplikationen von 1370 Behandlungsfällen aus 55 Publikationen werden dargestellt und mit dem Prothesennagel, einem belastungsstabilen Hybrid aus Hüftprothese und distal verriegelbarem Marknagel verglichen. Von 1992–1999 wurden in unserer Klinik 28 Prothesennägel bei 26 Patienten im Alter von 40–88 (Durchschnitt 71) Jahren implantiert. Alle Osteosynthesen, außer bei 4 Patienten, die gleichzeitig einen Pfannenwechsel mit Aufbau des knöchernen Pfannenlagers erhalten hatten, waren postoperativ primär belastungsstabil. Ein Patient entwickelte eine tiefe Beinvenenthrombose; 2-mal musste der Prothesennagel wegen Hüftluxation und Bolzenbruch der distalen Verriegelung bei Adipositas per magna gewechselt werden. Ein Prothesennagel musste wegen einer Markraumphlegmone nach knöcherner Ausheilung entfernt werden. Durch die Kombination der Vorteile einer Hüftprothese und eines Marknagels sind die Patienten sofort voll mobilisierbar. Die Rehabilitation der Patienten verkürzt sich. Die Komplikationsrate ist unter Berücksichtigung der ungünstigen präoperativen Konditionen mit älteren und multimorbiden Patienten im Vergleich zu den Komplikationsraten, die in der Literatur berichtet werden, niedrig.