Erschienen in:
01.03.2004 | Originalien
Antastgenauigkeit von Orientierungspunkten bei navigierter Implantation von Knieendoprothesen
verfasst von:
Dr. R. Fuiko, B. Kotten, R. Zettl, P. Ritschl
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
Ziel
Antastverfahren und Bewegungsanalysen werden intraoperativ bei bildgebungsunabhängigen Systemen zur navigierten Implantation von Knieendoprothesen benötigt. Die Antastung erfordert die exakte Kenntnis von Orientierungspunkten (Landmarken). In dieser anatomischen Studie wurden Landmarken definiert und wiederholt angetastet. Die Antastpräzision und die Wiederauffindbarkeit wurden mittels Inter- und Intraobserveranalyse ausgewertet. Mit den Orientierungspunkten wurden die femoralen und tibialen Achsen berechnet.
Material und Methode
Die Orientierungspunkte von 30 Femora und 27 Tibiae wurden von 3 Chirurgen mittels eines photogrammetrischen Systems, wie es intraoperativ zum Einsatz kommt, angetastet und digitalisiert. Die aufgezeichneten Daten wurden ausgewertet.
Ergebnisse
Definierte Landmarken können mit hoher Präzision angetastet werden. Die mittlere Abweichung des für die Implantatposition entscheidenden Einzelvektoren betrug am Femur 0,9 mm und an der Tibia 1,0 mm. Das Wiederaufsuchen der eigenen Tastpunkte durch den einzelnen Untersucher gelang mit einer Genauigkeit von 1,5 mm femoral und 1,0 mm tibial. Die Berechnung der mechanischen Achse zeigte eine mittlere Genauigkeit von 0,1° (min.—max.: 0°–0,9°) am Femur und 0,2° (min.—max.: 0°–1,1°) an der Tibia. Die kurzen Achsen (Rotationsachsen) am distalen Femur und der proximalen Tibia zeigten einen mittleren Schwankungsbereich von 0,7°–2,3° (0°–11,3°).
Conclusio
Die Längsachsen (mechanische Achsen) können exakt bestimmt werden, die Größe des Schwankungsbereiches der kurzen Achsen (Rotationsachsen) ist trotz präziser Antastung der Orientierungspunkte unbefriedigend. Deshalb erscheint die Bestimmung von mehr als einer Rotationsachse, sowohl am Femur als auch an der Tibia, und die intraoperative Visualisierung der Achsenberechnungen am Monitor notwendig.