Erschienen in:
01.04.2004 | Leitthema
Diagnosestellung und Verlaufsmonitoring der postoperativen bakteriellen Osteitis
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. U. Flückiger, W. Zimmerli
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 4/2004
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die postoperative Osteomyelitis, d. h. die Infektion nach chirurgisch versorgten Eingriffen am Knochen kann früh postoperativ—bis 4 Wochen nach Op.— oder spät—auch Jahre nach Op.—auftreten. Die höchste Infektionsgefahr besteht bei offenen Frakturen Grad III, die niedrigste bei osteosynthetisch versorgten geschlossenen Frakturen. Die frühe Form geht oft zu Beginn mit eitriger Sekretion einher. Die chronische Osteomyelitis weist eine Fistel auf, die sich intermittierend öffnen oder verschließen kann. Für die Diagnose sind Klinik, mikrobiologischer Erregernachweis aus mehreren Biopsien (Knochen und Gewebe) und Histologie entscheidend. Da die antibiotische Therapie mehrere Wochen dauert, sollte versucht werden, den Erreger zu kultivieren. Nur bei kulturellem Wachstum ist eine Resistenzprüfung gegenüber Antibiotika möglich, nicht aber bei der Polymerasekettenreaktion (PCR). Die Magnetresonanztomographie (MRT) eignet sich bei der chronischen Osteomyelitis zur Op.-Planung. Gute bildgebende Verfahren zur Diagnose der frühen Form fehlen noch. Eine Osteomyelitis kann sich auch nach Jahren reaktivieren, doch nach chirurgischer Revision und adäquater Antibiotikatherapie kann bei klinisch, radiologisch und laborchemisch unauffälligen Parametern eine Heilung angenommen werden.