Erschienen in:
01.10.2008 | Leitthema
Patienten mit vorbestehender Schmerzchronifizierung und/oder psychischen Auffälligkeiten
verfasst von:
Prof. Dr. M. Schiltenwolf, R. Klinger
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 10/2008
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Zusammenfassung
Vorbestehende Schmerzchronifizierung und psychische Auffälligkeiten können das Ausmaß perioperativer Schmerzen und somit auch das postoperative Ergebnis beeinflussen. Die meisten Wahleingriffe an den Stütz- und Bewegungsorganen werden wegen Schmerzen indiziert. Zur Vermeidung perioperativer Probleme ist es daher wesentlich, Patienten mit vorbestehender Schmerzchronifizierung vor dem operativen Eingriff zu erkennen. Auf der Grundlage einer systematischen Literaturrecherche wurden Studien zu operativen orthopädischen Eingriffen unter der Berücksichtigung vorbestehender Schmerzchronifizierung herausgefiltert und im Hinblick auf die Ableitung klinisch relevanter und evidenzbasierter Empfehlungen geprüft. Zusammenfassend kann abgeleitet werden, dass unproblematische Schmerzen sich durch gute organische Erklärbarkeit, fehlende Schmerzgeneralisierung, keine weiteren Körperbeschwerden sowie durch einen angemessenen Umgang mit dem körperlichen Schadensbefund und mit Schmerzmitteln auszeichnen. Entsprechend des Wissens um Chronifizierungsmechanismen von Schmerzen weisen Patienten mit vorbestehender Chronifizierung meist weitere psychische Auffälligkeiten auf. Diese psychischen Faktoren sollen präoperativ erfasst werden. Eventuell kann dies zu einer nicht operativen Vorbehandlung, auch zur Neubewertung der Operationsindikation führen.