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Erschienen in: Rechtsmedizin 6/2009

01.12.2009 | Leitthema

Äußere Leichenschau

Untersuchung mit begrenzten Erkenntnismöglichkeiten

verfasst von: M. Große Perdekamp, Prof. Dr. S. Pollak, M. Bohnert, A. Thierauf

Erschienen in: Rechtsmedizin | Ausgabe 6/2009

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Zusammenfassung

Das Leichenschauwesen ist in Deutschland landesgesetzlich geregelt. Gegenwärtig ist grundsätzlich jeder niedergelassene und angestellte Arzt zur Leichenschau verpflichtet. Auf Initiative der 78. Konferenz der Justizministerinnen und Justizminister wurde 2008 eine Projektgruppe eingesetzt, die Möglichkeiten einer qualitativen Verbesserung der ärztlichen Leichenschau aufzeigen sollte. In diesem Kreis wurde u. a. dafür plädiert, Todesfeststellung und Leichenschau voneinander zu trennen und die eigentliche Leichenschau nur von speziell ausgebildeten und behördlich autorisierten Ärzten vornehmen zu lassen. Dabei wird verkannt, dass eine bloß äußere Untersuchung auch dann in ihrer diagnostischen Aussagekraft beschränkt bleibt, wenn sie von spezialisierten und besonders qualifizierten Ärzten durchgeführt wird. Selbst beim Tod durch mechanische Gewalteinwirkung brauchen keine äußeren Hinweiszeichen vorzuliegen. Dies wird anhand eines Beispiels aus dem rechtsmedizinischen Obduktionsgut (Polytrauma nach Sturz aus der Höhe) belegt und diskutiert.
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Metadaten
Titel
Äußere Leichenschau
Untersuchung mit begrenzten Erkenntnismöglichkeiten
verfasst von
M. Große Perdekamp
Prof. Dr. S. Pollak
M. Bohnert
A. Thierauf
Publikationsdatum
01.12.2009
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Rechtsmedizin / Ausgabe 6/2009
Print ISSN: 0937-9819
Elektronische ISSN: 1434-5196
DOI
https://doi.org/10.1007/s00194-009-0639-7

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