Erschienen in:
01.05.2013 | Leitthema
Strahlentherapie von Meningeomen im Bereich der vorderen Sehbahn
verfasst von:
Dr. F. Paulsen, D. Zips
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 5/2013
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Zusammenfassung
Eine alleinige Strahlentherapie ist eine einer Operation mindestens ebenbürtige Alternative zur Erlangung einer lokalen Kontrolle bei Meningeomen. Insbesondere im Bereich der vorderen Sehbahn ist bei funktionell riskantem Eingriff die Bestrahlung Therapie der Wahl, sobald eine Behandlung angezeigt ist. Aufgrund des häufig fehlenden histologischen Befundes ist eine interdisziplinäre Besprechung wichtig, bei der die neuroradiologisch und neuroophthalmologisch erhobenen Tumorcharakteristika bestimmt und eingeordnet werden. Eine Bestrahlung nach einer subtotalen Operation ist im Einzelfall hinsichtlich Indikation und Zeitpunkt kritisch zu betrachten, da durch die Kombination beider Verfahren eine Erhöhung des Nebenwirkungsrisikos bei wissenschaftlich bisher nicht nachgewiesenem Vorteil zu erwarten ist. Die Wahl des verwendeten strahlentherapeutischen Konzepts hängt von der Tumorgröße und der Lokalisation in der Nähe von Risikostrukturen ab. Dreidimensional geplante Verfahren unter Zuhilfenahme magnetresonanztomographischer Informationen sind heutzutage als Standardverfahren anzusehen, eine präzise Lagerung des Patienten für die Behandlungen im Bereich der vorderen Sehbahn ist notwendig.