Erschienen in:
01.06.2006 | Originalien
Schmerzchronifizierung bei ambulanten Rückenschmerzpatienten
Anwendung des Mainzer Stadienmodells der Schmerzchronifizierung
verfasst von:
D. Michalski, A. Hinz
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 3/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Ursachenkreis der Schmerzchronifizierung spielen neben biologischen und sozialen Faktoren auch psychologische Variablen eine bedeutende Rolle. Entscheidend für den Therapieerfolg ist die möglichst präzise Abbildung des Patienten im Chronifizierungsprozess. Die vorliegende Untersuchung betrachtet die Aussagekraft des Mainzer Stadienmodells der Schmerzchronifizierung (MPSS) bei ambulanten Rückenschmerzpatienten.
Methode
679 Patienten wurden einem Chronifizierungsstadium des MPSS zugeordnet. Die Parameter Schmerzintensität, -dauer, Angst und Depressivität, Kontrollüberzeugungen, Schmerzempfindung, Arztkonsultationen, AU-Tage sowie muskuläre Leistungsfähigkeit wurden als Indikatoren der Chronifizierung angesehen.
Ergebnisse
Konzeptgemäß zeigen stärker chronifizierte Rückenschmerzpatienten eine erhöhte Schmerzempfindung und signifikant mehr Arztkonsultationen, AU-Tage, Tage mit stationärem Krankenhausaufenthalt. Angst und Depressivität nehmen mit steigender Chronifizierung zu, die Internalität und muskuläre Leistungsfähigkeit verhalten sich entgegengesetzt.
Schlussfolgerungen
Zur individuellen Abbildung des Chronifizierungsausmaßes bei ambulanten Rückenschmerzpatienten ist das MPSS geeignet. Zusätzlich ist die Erfassung von psychologischen und körperlich-funktionellen Parametern zu empfehlen.