Erschienen in:
01.03.2014 | Leitthema
Prävention von Exazerbationen
Medikamentöse und nichtmedikamentöse Therapie
verfasst von:
H.J. Baumann, A. Nolde, I. Grimme, Dr. H. Klose
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Die akute Exazerbation der COPD (AECOPD) führt sowohl auf individueller als auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene zu erheblichen Belastungen. Daher stellt sich die Frage, wie die Exazerbationsrate gesenkt werden kann. Die Beurteilung der Effektivität verschiedener Maßnahmen zur Reduktion der Exazerbationsrate wird durch das Fehlen einer eindeutigen Definition der AECOPD erschwert. Bezüglich der medikamentösen Therapie ist für die langwirksamen Bronchodilatatoren, sowohl β-mimetisch als auch antimuskarinisch wirkende, sowie für die inhalativen Steroide eine Effektivität belegt. Durch eine Kombinationstherapie scheint sich die Wirkung noch verbessern zu lassen. Phosphodiesterasehemmer scheinen einen präventiven Effekt zu haben. Für ausgewählte Patienten könnte eine prophylaktische Antibiotikatherapie sinnvoll sein. Insbesondere könnten Makrolide aufgrund ihrer antiinflammatorischen Wirkung einen Nutzen erbringen. Mukolytika und Statine sind in ihrer Wirksamkeit nicht sicher belegt. Bezüglich der nichtpharmakologischen Therapie ist eine Reduktion der Exazerbationsrate durch Influenza- und Pneumokokkenimpfung, Nikotinkarenz, pulmonale Rehabilitation und bestimmte „Disease“-Managementprogramme möglich. Für gut ausgewählte Patienten kann die chirurgische Lungenvolumenreduktion effektiv sein. Die Verwendung der Langzeitsauerstofftherapie und der nichtinvasiven Beatmung kann im Falle von Exazerbationen die Hospitalisierungsrate reduzieren. Ob eine Verbesserung der Zahnhygiene helfen kann, Exazerbationen zu vermeiden, wird derzeit untersucht.