Erschienen in:
01.03.2014 | Leitthema
Interventionelle bronchologische Therapie
Eine kritische Bestandsaufnahme
verfasst von:
D. Herzog, F. Döllinger, B. Temmesfeld-Wollbrück, Dr. R.-H. Hübner
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) sind unheilbare, progredient fortschreitende Erkrankungen, die durch eine irreversible Obstruktion der kleinen Atemwege gekennzeichnet sind. Insbesondere wenn medikamentöse Behandlungsversuche bei Patienten mit schwerer COPD nicht den gewünschten Erfolg bringen, steht ein neues Therapiekonzept zur kausalen Behandlung der Lungenüberblähung zur Verfügung: die endoskopische Lungenvolumenreduktion. Man unterscheidet die reversible okkludierende Behandlung mit endobronchialen Ventilen von den irreversiblen nicht okkludierenden Verfahren wie Thermoablation, Bronchialkleber, Stents und Spiralen.
Methoden
Es erfolgte ein systematischer Vergleich der wichtigsten Verfahren der Lungenvolumenreduktion bezüglich klinischer Outcomes und Komplikationsprofil basierend auf Literaturrecherchen und klinischer Erfahrung.
Ergebnisse
Eine vollständige Okklusion bei heterogen verteiltem Lungenemphysem und kompletten Fissuren sind die wichtigsten Prädiktionsmarker für eine erfolgreiche Ventiltherapie. Wichtigste Komplikation ist die hohe Pneumothoraxrate. Die ähnlich wirksamen irreversiblen Verfahren könnten für Patienten mit Kollateralverbindungen zwischen den Lungenlappen eine mögliche Therapieoption darstellen, wobei die Studienlage für endgültige Schlussfolgerungen noch nicht ausreichend ist.
Schlussfolgerung
Zusammengefasst stellen interventionelle bronchologische Maßnahmen für COPD-Patienten mit ausgeprägtem Emphysem und fortgeschrittenem Krankheitsstadium eine neue Therapiemöglichkeit dar. Noch ist kein Verfahren zur breiten Anwendung im klinischen Alltag geeignet.