Erschienen in:
01.05.2012 | Übersichten
Minimalinvasive Versorgung von thorakolumbalen Wirbelfrakturen
Möglichkeiten und Grenzen
verfasst von:
Prof. Dr. A. Prokop, C. Koukal, R. Dolezych, M. Chmielnicki
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 3/2012
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Zusammenfassung
Minimalinvasive Operationen bei Wirbelfrakturen bedeuten weniger Zugangsmorbidität, geringere postoperative Schmerzen und raschere Mobilisierung der Patienten, sind aber technisch anspruchsvoller, bedürfen eines ausgefeilten Instrumentariums und einer Lernkurve des Operateurs. Die intraoperative Visualisierung ist oft nur radiologisch möglich, die Implantate sind meist deutlich teurer. In Abhängigkeit vom Alter des Patienten und der Fraktur entwickelten wir bei knapp 1000 Frakturversorgungen in den letzten 3,5 Jahren ein differenziertes Behandlungskonzept: Instabile Frakturen mit Beteiligung der Hinterkante werden von dorsal mit einem Fixateur perkutan stabilisiert. Bei unter 60-Jährigen kommen monoaxiale Schrauben, bei über 60-Jährigen polyaxiale Sextantensysteme, jeweils mit eingeschobenen Längsträgern, zum Einsatz. Verbleibt nach dorsaler Versorgung ein Defekt des Wirbelkörpers, ist eine additive ventrale endoskopische Spondylodese mit Beckenkammspan und ggf. ventraler Platte indiziert. Bei frischen stabilen osteoporotischen Wirbelfrakturen mit Kontrastmittelanreicherung in der Magnetresonanztomographie und starken Schmerzen trotz Analgetika wird eine Kyphoplastie durchgeführt.