Erschienen in:
01.06.2009 | Originalien
Modifizierung der Messmethode nach Figgie zur Bestimmung der Gelenklinienverschiebung in der Knieendoprothetik
verfasst von:
Dr. T. Claßen, A. Wegner, M. von Knoch
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Ein bedeutender Faktor für ein gutes postoperatives Ergebnis nach einer Knieendoprothesenimplantation ist die Stellung der Patella in Relation zur tibiofemoralen Gelenklinie. Da die Stellung der Patella durch den operativen Eingriff primär nicht beeinflusst wird, liegt besonderes Augenmerk auf den Veränderungen der Gelenklinie des Tibiofemoralgelenks. Die Messmethode zur Bestimmung der Patellahöhe nach Figgie liefert dafür nur absolute Werte, was eine Vergleichbarkeit von unterschiedlichen Röntgenbildern schwierig macht. Wir entwickelten daher einen Quotient JL/P (JL Distanz der Tibiagelenklinie zur Tuberositas tibiae, P Distanz der Patellaspitze zur Tibiagelenklinie) zur besseren Vergleichbarkeit. Des Weiteren modifizierten wir diesen Quotient JL/P, indem statt der Tibiagelenklinie eine Tangente an die Femurkondyle als Referenzlinie genutzt wurde. Damit konnten Probleme wie unterschiedlich hohe Polyethylen-Inlays, die mit den Messwerten verrechnet werden müssen, der Slope der tibialen Komponente oder die schlechte Beurteilbarkeit der Tibiagelenkfläche bei arthrotischen Kniegelenken ausgeschlossen werden. Die Messwerte zeigen für den Quotient JL/P eine massive Verschiebung der Gelenklinie nach kranial, was in dem Umfang nicht realistisch erscheint. Die modifizierte Messmethode zeigt ebenfalls eine Kranialisation der Gelenklinie, jedoch in realistischem Umfang. Beide Messmethoden zeigen eine gute Untersucherunabhängigkeit.
Insbesondere die modifizierte Methode JL/P scheint eine gute Methode zur Bestimmung der tibiofemoralen Gelenklinienverschiebung nach einer Knieendoprothese zu sein.