Erschienen in:
01.06.2009 | Leitthema
MSCT bei thorakalen Notfällen
verfasst von:
Prof. Dr. J.E. Wildberger, T. Leiner, A.H. Mahnken
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 6/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Weiterentwicklung der Mehrschichtspiralcomputertomographie (MSCT) mit EKG-Synchronisation ermöglicht differenzierte Untersuchungsprotokolle zur Abklärung unklarer thorakaler Schmerzereignisse, erfordert jedoch aufgrund der gegenüber einer herkömmlichen CT des Thorax ca. 3-fach höheren Strahlenexposition eine enge Indikationsstellung. Fragestellungen, die isoliert die Lungengefäße, den Aortenbogen bzw. die deszendierende Aorta betreffen, können meist bereits mit einem Standard-CT-Datensatz beantwortet werden, für Pathologien der Aorta ascendens und zum Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung (KHK) ist eine Submillimeterkollimation mit EKG-Synchronisation hingegen unerlässlich. Erste Studienergebnisse bescheinigen der MSCT bei der Abklärung des akuten Thoraxschmerzes hohe negative prädiktive Vorhersagewerte. Mit der neuesten Scannergeneration ist eine medikamentöse Vorbereitung der Patienten, mit Ausnahme einer sublinguale Nitroglyceringabe, nicht mehr nötig. Die erforderliche zeitgleiche Kontrastierung von Pulmonalarterien, der thorakalen Aorta und der Herzkranzgefäße stellt jedoch hohe Anforderungen an die Kontrastmittelapplikation.
Ob die Methode sich auch unter evidenzbasierten Gesichtspunkten weiter durchsetzen wird und kosteneffizient ist, bleibt weiteren prospektiven Studien vorbehalten.