Erschienen in:
01.06.2015 | Originalien
„Natural orifice transluminal endoscopic surgery“ in Deutschland
Daten aus dem deutschen NOTES-Register
verfasst von:
Dr. K.S. Lehmann, C. Zornig, G. Arlt, M. Butters, D.R. Bulian, R. Manger, J. Burghardt, N. Runkel, A. Pürschel, J. Köninger, H.J. Buhr
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 6/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Das deutsche NOTES-Register wird von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e. V. (DGAV) seit 2008 als strukturierte Datenerfassung für die „natural orifice transluminal endoscopic surgery“ (NOTES) zur Verfügung gestellt.
Ziel der Arbeit
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollten die Gesamtdaten des NOTES-Registers nach über 5-jähriger Laufzeit mit mehr als 3000 Eingriffen deskriptiv analysiert werden.
Material und Methode
Das NOTES-Register steht als freiwillige Onlinedatenbank allen deutschsprachigen Kliniken zur Verfügung und erfasst demografische Daten, Therapiedaten, Komplikationen und den postoperativen Verlauf der Patienten. Es wurden alle Patienten des NOTES-Registers von März 2008 bis November 2013 in die Analyse einbezogen.
Ergebnisse
Von insgesamt 3150 Datensätzen waren 2992 (95 %) valide und für die Analyse geeignet. Mit 88,7 % war die hybride transvaginale Cholezystektomie (tvCCE) der häufigste Eingriff, gefolgt von hybriden transvaginalen/transgastrischen Appendektomien (6,1 %) und hybriden transvaginalen/transrektalen Kolonoperationen (5,1 %). Intraoperative Komplikationen traten in 1,6 % der Fälle, postoperative Komplikationen in 3,7 % auf. Die Konversionsrate betrug 1,5 %. Intraoperative Blasenverletzungen und postoperative Harnwegsinfektionen konnten als methodenspezifische Komplikationen von transvaginalen Eingriffen identifiziert werden. Darmverletzungen stellen mit 0,2 % eine seltene, aber potenziell schwerwiegende Komplikation transvaginaler Operationen dar.
Schlussfolgerung
Mit dem NOTES-Register wird die verantwortungsvolle Einführung der neuen Operationstechnik in Deutschland von der chirurgischen Gemeinschaft aktiv begleitet. Aufgrund der hohen Zahl an Eingriffen konnten trotz insgesamt geringer Komplikationsrate erstmals methodenspezifische Komplikationen identifiziert werden. Diese Kenntnisse können die Sicherheit von NOTES in der Praxis weitererhöhen.