Erschienen in:
01.10.2010 | Leitthema
Neue Aspekte der MRT-Bildgebung zur Diagnostik der Großgefäßvaskulitiden sowie der primären Angiitis des zentralen Nervensystems
verfasst von:
Dr. T. Saam, M. Habs, C.C. Cyran, J. Grimm, T. Pfefferkorn, U. Schüller, M.F. Reiser, K. Nikolaou
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2010
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Zusammenfassung
Vaskulitiden sind seltene Erkrankungen, deren klinische Symptome oft unspezifisch sind und deren genaue und frühzeitige Diagnose daher eine besondere Herausforderung für jeden Kliniker darstellt. Hierzu kann die Bildgebung einen wertvollen Beitrag leisten und ist insbesondere in der Lage, das Ausmaß der Erkrankung und die Anzahl der betroffenen Gefäße zu bestimmen. Die klassischen bildgebenden Verfahren wie CT- (CTA) oder MR-Angiographie (MRA) sowie die digitale Subtraktionsangiographie (DSA) fokussieren dabei hauptsächlich auf Veränderungen des Lumendurchmessers, die Gefäßwand wird mit diesen Verfahren in der Regel nur unzureichend dargestellt. Ultraschalluntersuchungen lassen zwar eine Beurteilung des Lumens und der Gefäßwand zu, allerdings sind nur ausgewählte extrakranielle Gefäße mit ausreichender Auflösung schallbar. Da den Vaskulitiden primär Veränderungen der Gefäßwand zugrunde liegen und die gefundenen luminalen Veränderungen in der Regel unspezifisch sind und auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, sind die gebräuchlichen Verfahren in ihrer Aussagekraft oft limitiert. Mit der hochaufgelösten MRT der zervikalen und intrakraniellen Gefäße steht eine viel versprechende neue Methode zur Verfügung, die die entzündlich veränderte Gefäßwand nichtinvasiv und ohne Verwendung ionisierender Strahlen im Detail zu visualisieren vermag.
In diesem Beitrag sollen die verwendeten Untersuchungsprotokolle vorgestellt und klinische Bildbeispiele gezeigt werden. Dabei sollen insbesondere die Großgefäßvaskulitiden und die Vaskulitiden des ZNS behandelt werden. Zudem werden die häufigsten radiologischen Differenzialdiagnosen demonstriert und andere bildgebende Methoden, wie PET/CT und Ultraschall, die ebenfalls zur Diagnostik der Vaskulitiden eingesetzt werden, diskutiert.