Erschienen in:
01.11.2005 | Leitthema
Nicht entdeckte Glukosestoffwechselstörungen bei koronarer Herzkrankheit
verfasst von:
Dr. M. Lankisch, S. Martin
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 2/2005
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Zusammenfassung
In den vergangenen Jahren ist es insgesamt zu einem Anstieg der Zahl an Personen mit Diabetes mellitus Typ 2 gekommen, wobei zusätzlich eine hohe Dunkelziffer angenommen wird. In der älteren Allgemeinbevölkerung konnte in einer Studie in Süddeutschland gezeigt werden, dass nur die Hälfte der Diabetiker bekannt ist. Sowohl der Diabetes mellitus als auch die gestörte Glukosetoleranz gelten als Hauptrisikofaktoren für die koronare Herzkrankheit und sind maßgeblich für die erhöhte Morbidität und Mortalität in dieser Patientengruppe verantwortlich. Die Rate an bisher unbekannten Glukosestoffwechselstörung liegt bei Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt weit über der in der allgemeinen Bevölkerung. Auch bei Patienten mit einer stabilen koronaren Herzerkrankung konnten in neueren Untersuchungen in nahezu 2/3 der Fälle ein nicht entdeckter Diabetes mellitus oder eine gestörte Glukosetoleranz nachgewiesen werden. Dabei ist die Durchführung eines Glukosetoleranztests von ganz entscheidender Bedeutung, da durch die alleinige Bestimmung der Nüchternblutglukose 2/3 der Diabetesfälle übersehen worden wären. Aufgrund dieser Zahlen sollte bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung in Erwägung gezogen werden, eine Glukosestoffwechselstörung mittels oralem Glukosetoleranztest auszuschließen.