Erschienen in:
01.09.2015 | Leitthema
Perilunäre Luxationen und Luxationsfrakturen an der Handwurzel
verfasst von:
Torsten Dönicke, R. Friedel, G.O. Hofmann
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung der perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen liegt in der sicheren Diagnosestellung, der Wiederherstellung der anatomischen Knochenstellung, stabilen Frakturversorgung, adäquaten Bandrekonstruktion und sicheren Transfixation der instabilen Gelenkanteile. Die konsequente Umsetzung dieser Prinzipien erfordert eine frühzeitige und offene operative Versorgung sowie eine langwierige Nachbehandlung. Da es sich um seltene Verletzungen mit einem komplexen und sehr variablen Verletzungsmuster handelt und die Behandlung sowohl gute Kenntnisse der biomechanischen Besonderheiten an der Handwurzel als auch spezifische operationstechnische Erfahrungen erfordert, sollten diese Patienten möglichst in handchirurgischen Zentren mit größeren Fallzahlen behandelt werden. Den Betroffenen kann unter diesen Voraussetzungen in den meisten Fällen eine gute Wiederherstellung der Handgelenkfunktion in Aussicht gestellt werden, wobei sich aufgrund von traumatisch bedingten Knorpelschäden, Knochennekrosen und chronischen Bandinstabilitäten langfristig bei nicht wenigen Patienten posttraumatische Handgelenkarthrosen entwickeln. Perilunäre Verletzungen erleiden in der Regel jüngere, erwerbstätige und sportlich aktive Menschen, sodass nicht selten berufliche und soziale Probleme bis hin zur Notwendigkeit des Berufswechsels resultieren und damit auch erhebliche Kosten für die Versicherungsträger.