Erschienen in:
01.12.2003 | Originalien
Prävention thromboembolischer Komplikationen in der Unfallchirurgie durch Dosisanpassung von niedermolekularem Heparin anhand TAT- und D-Dimer-Werten
verfasst von:
A. Mayer, Dr. M. Hansen, D. Peetz, G. Hafner, N. Vogel, W. Prellwitz, P. M. Rommens
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2003
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Zusammenfassung
Bei unfallchirurgischen Patienten tritt in bis zu 40% eine tiefe Beinvenenthrombose auf. Das individuelle Risiko kann kaum kalkuliert werden. 518 unfallchirurgische Patienten mit Prophylaxe durch eine tägliche Einzeldosis eines niedermolekularen Heparins (NMH) wurden präoperativ und bis zu 10 Tage postoperativ in einer prospektiven Untersuchung beobachtet. Sie wurden in 2 Gruppen unterteilt: Gruppe I mit Hüft- und Oberschenkeloperationen sowie Kniegelenkprothesen und Gruppe II mit Knie- und Unterschenkeloperationen. Bestimmt wurden Thrombin-Antithrombin-Komplex und D-Dimer. Eine 2. Dosis NMH wurde bei Überschreiten des D-Dimer-Cut-off-Wertes verabreicht. Bei sonographischem Verdacht auf eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT) wurde diagnostisch immer eine Phlebographie angeschlossen. Es wurden 5 Thrombosen (Gruppe I: n=4, Gruppe II: n=1) ohne Embolien festgestellt. TAT und D-Dimer waren in Gruppe I signifikant höher als in Gruppe II (p<0,0005); 100 Patienten, davon 79 aus Gruppe I, wurden mit einer 2. Dosis NMH angepasst. Die höchste Sensitivität und Spezifität für einen täglichen Cut-off-Wert wurde für Tag 4 bestimmt. Nach individuellem Monitoring von Gerinnungsparametern zeigt sich das Thromboserisiko im Vergleich mit aktuellen Daten der Literatur niedrig.