Erschienen in:
30.04.2018 | Primär sklerosierende Cholangitis | Einführung zum Thema
Chronisch-entzündliche Lebererkrankungen
verfasst von:
Prof. Dr. M. P. Manns
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 6/2018
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Auszug
Chronische Leberentzündungen sind ätiologisch heterogene Krankheitsbilder, die über die chronische Hepatitis zur Leberzirrhose und deren Komplikationen einschließlich des hepatozellulären Karzinoms führen können. Die Dekompensation einer Leberzirrhose und die Entwicklung eines Leberzellkarzinoms können Tod oder Transplantation zur Folge haben. Die Klassifikation der chronischen Hepatitis beruht zunächst auf der Definition der Ätiologie der Erkrankung, gefolgt von der Festlegung der entzündlichen Aktivität (sogenanntes Grading) und des Krankheitsstadiums (sogenanntes Staging). Letzteres wird durch das Ausmaß der Fibrose bestimmt, bis hin zur Leberzirrhose. Alle Leberzirrhosen, gleich welcher Ätiologie, müssen als Präkanzerose eines Leberzellkarzinoms betrachtet werden. Bei den chronischen Hepatitiden richtet sich der Entzündungsprozess gegen die Hauptleberzelle, den Hepatozyten; bei chronischen Entzündungen der Gallenwege richtet er sich gegen die Gallenwege und hier insbesondere das Gallengangsepithel. Diese verschiedenen Formen chronischer Leberentzündungen sind für die große Mehrheit der Lebertransplantationen verantwortlich. …