Erschienen in:
01.02.2016 | Übersichten
Replantationen
verfasst von:
Dr. J. Frederick Hernekamp, Ulrich Kneser, Berthold Bickert
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Daumenamputationen, Mehrfingeramputationen und Amputationsverletzungen bei Kindern und Jugendlichen sind eine absolute Indikation für einen Replantationsversuch. Der zügige Transport in ein Replantationszentrum ist anzustreben, wobei Frostschäden zu vermeiden und auf eine sachgemäße Aufbewahrung des Amputats zu achten ist.
Operative Versorgung
Replantationen sind Notfalloperationen und sollten direkt ohne unnötigen zeitlichen Verzug durchgeführt werden, um die Ischämiezeit des Amputats gering zu halten. Bei der operativen Versorgung sollte ein besonderes Augenmerk auf die übungsstabile Osteosynthese in korrekter Rotationsstellung gelegt werden, da dies essenziell für die postoperative Beübung ist. Die Indikationen für den Einsatz von Nerven- und Veneninterponaten sollten großzügig gestellt werden. Die intensive und spezialisierte Handrehabilitation ist von elementarer Bedeutung für das funktionelle Endergebnis. Sollte eine Daumenreplantation nicht möglich sein, stehen bei strenger Indikationsstellung sichere mikrochirurgische Rekonstruktionsverfahren wie der Zehentransfer zur Verfügung.