Erschienen in:
01.02.2015 | Leitthema
Robotisch assistierte laparoskopische partielle Nephrektomie
Funktionelle und onkologische Ergebnisse
verfasst von:
PD Dr. F.C. Roos, C. Thomas, A. Neisius, S. Nestler, J.W. Thüroff, C. Hampel
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten Jahren wurden kleine Raumforderungen der Niere vermehrt als Zufallsbefund radiologischer oder sonographischer Untersuchungen mit anderer Zielsetzung detektiert. Die organerhaltende Nierentumorresektion hat sich in Form der offenen partiellen Nephrektomie (OPN) international als Referenzstandard der Therapie von Nierentumoren < 7 cm etabliert.
Ergebnisse
Dank der technischen Entwicklung zählen minimal-invasive Verfahren als Alternative zur offenen Nierentumorresektion. Die konventionelle laparoskopische partielle Nephrektomie (LPN) erreicht in erfahrenen Händen vergleichbar gute funktionelle und onkologische Ergebnisse wie die OPN. Die robotisch assistierte laparoskopische partielle Nephrektomie (RAPN) wird seit 2004 durchgeführt und bietet eine weitere minimal-invasive Therapieoption. Im Vergleich zur konventionellen Laparoskopie bietet die RAPN eine schnellere Lernkurve, eine bessere Visualisation und versatile Instrumentierung dank der Freiheitsgrade der artikulierenden Instrumente. Nach etwa 30 Eingriffen ist ein Erfahrungsgrad erreicht, der durch ein gutes funktionelles Ergebnis, geringeren Blutverlust und kürzere warme Ischämiezeit der Niere im Vergleich zur klassischen Laparoskopie gekennzeichnet ist. Dies wiederum kann zu kürzeren Krankenhausaufenthalten und Ausfallszeiten am Arbeitsplatz führen. Auftretende Komplikationen sind nach der Clavien-Klassifikation mehrheitlich den Graden I und II zuzuordnen und größtenteils konservativ zu behandeln.
Schlussfolgerung
Onkologische Langzeitergebnisse stehen noch aus, weswegen die RAPN noch nicht als gleichwertiges nierenerhaltendes Verfahren im Vergleich zur LPN und OPN bestätigt ist. Bis zum Erreichen besserer Evidenz folgt die Entscheidung der chirurgischen Technik zur Therapie lokal begrenzter Nierentumore dem Wunsch des Patienten, der Ausstattung der jeweiligen Klinik und der Präferenz des Operateurs.