Erschienen in:
01.12.2014 | Schmerzen an der Wirbelsäule | Schwerpunkt
Therapie des chronischen Kreuzschmerzes
Aktuelle Standards
verfasst von:
Prof. Dr. E. Märker-Hermann, U. Kiltz, J. Braun
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Kreuzschmerz ist ein wichtiges medizinisches Problem und einer der häufigsten Gründe für medizinische Konsultationen und Arbeitsausfälle. Bei akutem Kreuzschmerz gilt es, durch die medizinische Erstevaluation „red flags“ als Hinweise auf zugrunde liegende spinale oder extraspinale Erkrankungen mit dringlichem Handlungsbedarf auszuschließen. Die meisten akuten Kreuzschmerzen können als nichtspezifisch klassifiziert und rein symptomatisch behandelt werden. Die Beibehaltung der körperlichen Aktivität ist wichtig, Überdiagnostik und -therapie zu vermeiden. Auch „yellow flags“ als Risikofaktoren einer Schmerzchronifizierung sollten frühzeitig erfasst werden. Die nationale Versorgungsleilinie (NVL) Kreuzschmerz, die im Jahr 2010 publiziert wurde, stellt die diagnostischen und therapeutischen Evidenzen und Empfehlungen zum Management von Kreuzschmerzen mit einem Fokus auf den nichtspezifischen Kreuzschmerz zusammen. Die Behandlung des chronischen nichtspezifischen Kreuzschmerzes basiert auf Bewegungstherapie, anderen nichtmedikamentösen und medikamentösen Therapien und insbesondere auf einem multiprofessionellen Assessment. Bei Patienten mit chronisch-entzündlichem Kreuzschmerz mit Beginn vor dem 45. Lebensjahr sollte an eine (rheumatische) Spondyloarthritis gedacht werden. Kürzlich wurde unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie eine S3-Leitlinie „axiale Spondyloarthritis“ erarbeitet. Sie fasst die Evidenzen zur nichtmedikamentösen und medikamentösen Behandlung einschließlich einer nichtsteroidalen antirheumatischen Therapie und einer Tumornekrosefaktor(TNF)-α-Inhibitortherapie zusammen.