Erschienen in:
01.06.2013 | Leitthema
Somtoformer Pruritus in der hautärztlichen Praxis
Wie kann ein psychosomatisch orientiertes Krankheitsmodell integriert werden?
verfasst von:
PD Dr. V. Niemeier, C.M. Höring
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Pruritus ist ein interdisziplinäres Symptom und stellt hohe Anforderungen an Diagnostik und Therapie. Wenn es keine Hinweise auf eine organische Ursache gibt, sind sowohl Patient als auch Arzt herausgefordert. Es handelt sich dann um Pruritus auf primär nicht entzündeter, unauffälliger Haut, der häufig als somatoformer Juckreiz klassifiziert wird. Bei interdisziplinären Behandlungen mit Psychosomatikern werden dabei gehäuft für den Patienten noch unbewusste innerpsychische Konflikte deutlich. Gleichzeitig muss jedoch berücksichtigt werden, dass der Pruritus einer Grunderkrankung lange Zeit vorausgehen kann und daher eine regelmäßige Überprüfung der Diagnose erforderlich ist. Für Dermatologen sind eine psychosomatische Grundkompetenz und Erfahrung in der Gabe von Psychopharmaka empfehlenswert. Durch Berücksichtigung eines psychosomatischen Krankheitskonzeptes kann die Patientenzufriedenheit, die Adhärenz, verbessert sowie „doctor-hopping“ vermieden werden.