Erschienen in:
01.03.2016 | Keratoplastik | Leitthema
Therapie von Hornhautendothelerkrankungen mittels DMEK und UT-DSAEK
Indikationen, Komplikationen, Ergebnisse und Nachsorge
verfasst von:
Prof. B. Bachmann, Dr. F. Schaub, Prof. C. Cursiefen
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Die Techniken für die posteriore lamelläre Keratoplastik haben in den letzten 15 Jahren eine stetige Verbesserung erfahren, sodass eine äußerst schnelle Visuserholung dank sehr dünner Transplantate möglich ist. Die „Descemet membrane endothelial keratoplasty“ (DMEK) findet international und besonders in Deutschland zunehmend Verbreitung und kann mittlerweile auch bei schwierigen Verhältnissen des vorderen Augenabschnitts zum Einsatz kommen. Allerdings ist die DMEK mit einer längeren Lernkurve für den Ophthalmochirurgen verbunden, und das Komplikationsrisiko ist im Vergleich zur „Descemet’s stripping automated keratoplasty“ (DSAEK), bei der das Transplantat im Gegensatz zur DMEK noch einen verhältnismäßig dicken Anteil an Spenderstroma enthält, in schwierigen Ausgangssituationen erhöht. Die Vorteile der DMEK gegenüber der DSAEK liegen in besseren Visusergebnissen und deutlich weniger immunologischen Transplantatreaktionen. Die neueste Technik der posterioren lamellären Keratoplastik, die Ultrathin-DSAEK (UT-DSAEK), ist durch ein besonders dünnes Transplantat gekennzeichnet, das aber im Vergleich mit der DMEK immer noch um das 5- bis 8-Fache dicker ist. Vergleichende Studien zwischen DMEK und UT-DSAEK stehen noch aus. Bisherige Untersuchungen legen nahe, dass die Visusergebnisse nach UT-DSAEK ähnlich gut ausfallen. Inwieweit dies auch auf die Endothelzelldichte oder die Abstoßungsrate im langfristigen Verlauf zutrifft, ist noch nicht geklärt.