Erschienen in:
01.12.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Tuberkulose
Diagnostik und Prophylaxe
verfasst von:
Dr. N. Görl, R. Diel, C. Kneitz
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 10/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Tuberkulose (Tbc) ist eine durch Mycobacterium (M.) tuberculosis hervorgerufene Infektionskrankheit, die primär in der Lunge zur Bildung granulomatöser Tuberkel führt und bei veränderter Immunlage Ausgangspunkt für eine Reaktivierung bei Immunkompromittierten oder Patienten unter immunsuppressiver Medikation sein kann. Zur Diagnostik zählen neben einer ausführlichen Anamnese bildgebende Verfahren sowie die bakteriologische Untersuchung auf Tuberkuloseerreger mittels Mikroskopie, Kultur und Nukleinsäureamplifikationstechniken. Seit 2005 bereichern immunologische Testverfahren das diagnostische Spektrum. Mittels Interferon-Gamma-Release-Assays (IGRAs) lassen sich im Vergleich zu dem früher verwendeten Tuberkulinhauttest Infektionen mit M. tuberculosis von einer Reaktion in Folge einer früheren Impfung unterscheiden. Diese Differenzierung ist insbesondere vor Einleitung einer Therapie mit TNF-α-Blockern im Rahmen eines Tbc-Screenings von Interesse. Bei Nachweis einer latenten Tuberkulose sollte die Behandlung mit einem TNF-α-Blocker in der Regel nur nach Einleitung einer prophylaktischen Behandlung mit einem Tuberkulostatikum, normalerweise Isoniazid, erfolgen. Besteht der Verdacht auf eine aktive Tuberkulose, ist die Behandlung mit TNF-α-Blockern kontraindiziert.