Erschienen in:
21.03.2022 | Typ-2-Diabetes | Schwerpunkt
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„Master switches“ bei kardialer Ischämie
Sonderforschungsbereich 1116 (SFB 1116)
verfasst von:
Prof. Dr. rer. nat. Jens W. Fischer, Prof. Dr. med. Malte Kelm, Prof. Dr. rer. nat. Axel Gödecke, Prof. Dr. rer. nat. Martina Krüger, Prof. Dr. med. Nikolaj Klöcker, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Gerd Heusch
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Der Sonderforschungsbereich (SFB) 1116 analysiert die Folgen und Reaktionen nach einem akuten Herzinfarkt in experimentellen, präklinischen und klinischen Untersuchungen. Das grundlegende Ziel des SFB 1116 „Master switches bei kardialer Ischämie“ ist die Identifizierung neuer Zielstrukturen in Form von zentralen molekularen oder pathophysiologischen Reaktionen, die essenziell für die akute oder subakute Antwort auf die kardiale Ischämie sind und die wir als „master switches“ definieren. Der SFB 1116 bezieht dabei bewusst systemische Einflüsse auf das ischämische/reperfundierte Herz ein, wie z. B. systemische Antworten des Immunsystems, metabolische Komorbiditäten (Übergewicht, Insulinresistenz, Typ-2-Diabetes mellitus [T2DM]), Anämie und periphere Ischämie/Reperfusion. Das Forschungsprogramm gliedert sich in 2 konzeptionelle Teilbereiche. Der Teilbereich A „Intrazelluläre und zelluläre Effektoren“ widmet sich wichtigen Aspekten der pathophysiologischen Antwort im Herzen. Der Teilbereich B „Metabolische Effektoren und Systeminterferenzen“ fokussiert auf die komplexen Wechselwirkungen zwischen Infarktheilung und kardialer Adaptation und systemischen Effektoren und Komorbiditäten. Das Netzwerk des SFB 1116 zielt so auf die Identifizierung neuer therapeutischer Zielstrukturen („master switches“) unter Berücksichtigung des spezifischen, durch Komorbiditäten und Systemkommunikation bestimmten pathophysiologischen Kontextes. Die Untersuchung dieser „master switches“ der akuten und subakuten Phase nach kardialer Ischämie trägt dazu bei, die individuellen Risiken nach AMI („acute myocardial infarction“) besser abzuschätzen, und ermöglicht, neue kontextspezifische Therapieoptionen zu entwickeln, die den Infarkt als Systemerkrankung berücksichtigen und so letztlich die langfristige Perspektive der Patienten verbessern.