Erschienen in:
26.01.2023 | Uterus myomatosus | Gynäkologie aktuell
Hysterektomie im Wandel der Zeit
Retrospektive Analyse der operativen Techniken in den letzten 20 Jahren an der Universitätsfrauenklinik Essen
verfasst von:
PD Dr. med. Paul Buderath, Rainer Kimmig, Lisa Dominowski, Pawel Mach
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 2/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Einleitung
Die minimal-invasive (MI) Chirurgie gilt seit langem als Standard für die Durchführung der Hysterektomie aus benigner Indikation. Roboterassistierte Operationen werden dabei generell als gleichwertig zur konventionellen Laparoskopie angesehen. Darüber hinaus hat die Roboterchirurgie (RC) das Potenzial, auch komplexe Eingriffe auf MI-Wege zu ermöglichen und so bei einem Großteil der Patientinnen eine Laparotomie unnötig zu machen.
Material und Methoden
Wir identifizierten 1939 Patientinnen, die zwischen 2002 und 2020 eine Hysterektomie aus benigner Indikation an der Universitätsfrauenklinik Essen erhalten hatten. Peri- und postoperative Daten sowie Patientinnencharakteristika wurden retrospektiv gesammelt.
Ergebnisse
RC, die seit 2010 in unserer Klinik durchgeführt wird, war der häufigste operative Zugangsweg (n = 771; 39,8 %). 60,2 % aller Hysterektomien (1168/1938) wurden minimal-invasiv durchgeführt. Über die Jahre zeigte sich eine deutliche Verschiebung bezüglich der Zugangswege. Während 2002 51,4 % aller Hysterektomien offen durchgeführt wurden, sank dieser Anteil auf 1,4 % im Jahr 2020. Entsprechend stieg der Anteil von MI-Eingriffen von 18,9 % in 2002 auf 98,6 % in 2020. Die Einführung der RC im Jahre 2010 führte zu einem signifikanten Shift hin zu MI-Eingriffen. MI-Chirurgie führte zu kürzeren Liegezeiten und weniger postoperativen Komplikationen im Vergleich zur Laparotomie. Darüber hinaus enthält unser Kollektiv den größten Uterus myomatosus, der bisher in der wissenschaftlichen Literatur berichtet wurde mit einem Uterusgewicht von 54,8 kg.
Schlussfolgerung
Unsere Daten stützen die Hypothese, dass die Einführung der RC die Möglichkeiten der MI-Chirurgie erweitert, wodurch eine Laparotomie in fast allen Fällen vermieden werden kann. Die bekannten Vorteile der MI-Chirurgie konnten bestätigt werden.