Erschienen in:
01.12.2014 | Originalien
Vergleichende sonographische und histomorphologische Untersuchungen der Lippen
verfasst von:
F.L. Lefarth, A. Prescher, Prof. Dr. W. Angerstein
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mittels hochauflösenden Ultraschalls ist es möglich, den M. orbicularis oris (MOO) gezielt zu untersuchen und dabei die Morphologie und Funktion zu beurteilen.
Ziele der Arbeit
Ziele sind die Verifizierung sonographisch sichtbarer Strukturen der Lippen anhand histologischer Schnittpräparate sowie eine Empfehlung zur Standardisierung der Ultraschalluntersuchung der Lippen.
Material und Methoden
Verwendet wurde ein Hitachi-Hi-Vision-Avius-Ultraschallgerät mit einem Linearschallkopf (L75, variabler Frequenzbereich: 5,0–18,0 MHz). Die systematische B-mode-Ultrasonographie der Probanden (n = 78, 4–77 Jahre) erfolgte an 5 definierten Punkten und mittels Durchmustern der Lippen. Zur histologischen Verifizierung wurden Präparate von Körperspendern (n = 5; 72–83 Jahre) aufgearbeitet.
Ergebnisse
Die Anteile des MOO waren histologisch und sonographisch jeweils gut voneinander abzugrenzen. Sonographisch sichtbare Strukturen der Lippen konnten histologisch identifiziert werden. Lippendrüsen und -blutgefäße waren mit beiden Methoden erkennbar.
Schlussfolgerung
Narben, Verletzungen und Atrophien der Lippenmuskulatur sind sonographisch gut nachweisbar. Funktionelle Untersuchungen ermöglichen die Erkennung muskulärer Funktionsstörungen und tragen zur Diagnose dystoner oder hypotoner Störungen bei. Für eine standardisierte Lippensonographie sind wichtig: Untersuchung von Ober- und Unterlippe in definierten sagittalen und transversalen Schnittebenen, Verwendung von anatomischen „Landmarken“ sowie eine Funktionsdiagnostik bei An- und Entspannung.