Erschienen in:
01.01.2016 | Leitthema
Vesikoureteraler Reflux
Diagnose und Therapieempfehlungen
verfasst von:
Dr. J. Straub, M. Apfelbeck, A. Karl, W. Khoder, K. Lellig, S. Tritschler, C. Stief, M. Riccabona
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 1/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Der vesikoureterale Reflux (VUR) ist eine der häufigsten urologischen Erkrankungen im Kindesalter. Bei ungefähr jedem 3. Kind mit einem Harnwegsinfekt (HWI) lässt sich ein VUR nachweisen. Beweisend für einen VUR ist der Nachweis eines Rückflusses von Urin in den Ureter oder die Nieren. In unklaren Fällen kann bei Verdacht auf einen Reflux ein PIC-Zystogramm („positioned instillation of contrast agent“) durchgeführt werden.
Ziel
Da insbesondere ein niedriggradiger VUR eine hohe Maturationswahrscheinlichkeit hat, erfolgt beim Säugling im 1. Lebensjahr zunächst eine antibiotische Prophylaxe. Nach dem 1. Lebensjahr sollte eine Reevaluation mit weiterer Therapieplanung erfolgen. Ziel jeder Therapie ist die Vermeidung von Nierenschäden.
Therapie
Entscheidend für die Wahl der jeweiligen Therapieform ist das individuelle Risiko des Kindes Narben zu bilden. Dies ist vorwiegend abhängig von Refluxgrad, Alter und Geschlecht des Kindes sowie von der Compliance der Eltern. Prinzipiell stehen als Therapieoptionen die konservative, die endoskopische oder die offen-chirurgische Refluxtherapie zur Verfügung.
Schlussfolgerung
Die Therapieentscheidung sollte individuell mit den Eltern unter Berücksichtigung aller vorliegender Befunde getroffen werden.