Erschienen in:
01.06.2015 | Originalarbeit
Wachstumserfahrungen
Müssen wir unsere Eltern wirklich ermorden, um erwachsen zu werden?
verfasst von:
Dr. med. Diana Pflichthofer
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Nach Beendigung einer Analyse ist man in der Regel um viele Erfahrungen reicher, gute und schlechte, und es beginnt ein Prozess, den man „Selbstanalyse“ nennt. Die gesammelten Erfahrungen werden immer wieder der Reflexion unterzogen und in die neuen Erfahrungen, die man nach der Analyse macht, integriert. Im Rahmen von Lehranalysen gilt es, nach deren Abschluss zum autonomen Analytiker zu werden. Dazu sind Reflexionen auf die multiplen Übertragungsprozesse erforderlich, nicht nur auf jene im Bezug zum eigenen Lehranalytiker, sondern auch jene im Bezug zur psychoanalytischen Community, den psychoanalytischen Gesellschaften, Institutionen, zu Kollegen und nicht zuletzt auch jene zu Freud. Die Autorin befasst sich dabei mit zwei Phänomenen: der Tendenz von Analytikern, die Grenze von Metapher und Realität mitunter zu verwischen, und den „Überlebseln“ patriachalischer Strukturen. Beide Phänomene beeinflussen nach Ansicht der Autorin nachhaltig die Entwicklung zur autonomen Analytikerin und auch die Entwicklungen innerhalb kollegialer Gruppen, zum Beispiel Institutionen.