Erschienen in:
28.11.2022 | Thrombose | Leitthema
Akute Interventionen – Rekanalisation von Dialyseshunts
verfasst von:
Prof. Dr. med. Alexander Maßmann, M.A., FCIRSE, Inga Hammer, Markus Ketteler, Jörg Latus
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für Patienten, die einer regelmäßigen Hämodialyse bedürfen, stellt ein arteriovenöser Shunt sozusagen die lebenswichtige Nabelschnur dar. Eine kontinuierliche Funktionstüchtigkeit bestimmt über Lebensqualität sowie Morbidität und Mortalität der betroffenen Patienten.
Problem
Nach Shuntetablierung kann eine stenosierende Intimahyperplasie mit meist assoziierter Thrombosierung an verschiedensten Lokalisationen zur Dysfunktion bis hin zum Funktionsverlust des gesamten Shunts führen.
Ziel
Die umgehende Beseitigung von evidenten Stenosen bzw. Rekanalisation von Verschlüssen ist essenziell, um einen künftigen längerfristigen Shunterhalt zu gewährleisten. Die verschiedensten verfügbaren Verfahren der perkutanen endovaskulären Thrombektomie haben das gemeinsame Ziel, das okkludierende Thrombusmaterial zur reduzieren, um die zuvor maskierte zugrundeliegende Stenose zu identifizieren und behandeln zu können.
Methoden
Über die vergangenen Jahrzehnte wurden zahlreiche Thrombektomiesysteme unterschiedlichster Funktionsprinzipien entwickelt mit mehr oder weniger ähnlichen Rekanalisationsraten in der Therapie von thrombotischen Shuntverschlüssen. Dabei ist die Ballonangioplastie ohne/mit Medikamentenbeschichtung ein wichtiges Instrument, um einen dysfunktionalen Dialyseshunt in seiner ursprünglichen Funktion längerfristig wiederherzustellen. Daneben kommen nach frustraner oder auch mehrfach kurzfristiger Verwendung von Thrombektomie und Ballonangioplastie Stents und Stentgrafts zum Einsatz, um resistente oder zentralvenös lokalisierte Stenosen zu behandeln.