Erschienen in:
01.05.2011 | Übersichten
Aktuelle TNM/FIGO-Stadieneinteilung für das Zervix- und Endometriumkarzinom sowie maligne Müller-Mischtumoren
Fakten und Hintergründe
verfasst von:
Prof. Dr. L.-C. Horn, K. Schierle, D. Schmidt, U. Ulrich, A. Liebmann, C. Wittekind
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 3/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Zahlreiche Studien der letzten Jahre zum Zervix- und Endometriumkarzinom sowie zu den malignen Müller-Mischtumoren (MMMT) des Uterus haben eine Überarbeitung der FIGO/TNM-Klassifikation erforderlich gemacht. Die wesentlichste Änderung beim Zervixkarzinom betrifft das Stadium FIGO IIA/T2a. In Analogie zum Stadium FIGO IB/T1b wird es anhand der Tumorgröße mit einem Grenzwert von ≤4 cm vs. >4 cm unterteilt in FIGO IIA1/T2a1 und FIGO IIA2/T2a2. Beim Endometriumkarzinom werden die Kategorien FIGO IA/pT1a und FIGO IB/pT1b zu FIGO IA/pT1a zusammengefasst, und die bisherige Kategorie FIGO IC/pT1c wird zu FIGO IB/T1b. Die Kategorie FIGO IC/pT1c entfällt. Die frühere Kategorie FIGO IIA/T2a mit einer Infiltration der endozervikalen Drüsen, nicht jedoch des zervikalen Stromas, entfällt. Sie wird in der Kategorie FIGO I/T1 subsumiert. Die bisherige Kategorie FIGO IIB/T2b mit Nachweis der Infiltration des Stromas der Cervix uteri wird zu FIGO II/T2. Neu ist die Kategorie T3c/IIIC, die nunmehr die Metastasierung in die regionären Lymphknoten mit berücksichtigt. T3c1/IIIC1 beinhaltet die Metastasierung in pelvine und T3c2/IIIC2 die Beteiligung der paraaortalen Lymphknoten mit oder ohne gleichzeitige pelvine Lymphknotenmetastasierung. Alternativ kann der Nachweis einer Metastasierung in die regionären Lymphknoten im TNM als N1 verschlüsselt werden. Die MMMT werden in Analogie zum Endmetriumkarzinom klassifiziert.