Erschienen in:
01.05.2011 | Schwerpunkt
Infektiöse Knochenerkrankungen
verfasst von:
Prof. Dr. A.H. Tiemann, V. Krenn, M.G. Krukemeyer, C. Seyfert, M. Jakobs, D. Baumhoer, G.O. Hofmann
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Bakterielle Infektionen der Knochen zählen zu den schwerwiegenden Erkrankungen mit Komplikationen bis hin zur dauerhaften Behinderung. Diagnostik und Therapie umfassen die Mikrobiologie, Histopathologie, Bildgebung, antibiotische und chirurgische Sanierung. Histopathologisch unterscheidbar sind die akute (Infiltration der Spongiosa durch neutrophile Granulozyten bis zur sequestrierenden Osteomyelitis), die spezifische (epitheloidzellige granulomatöse Entzündung; bei Tuberkulose, Lues oder Pilzinfektion), die primäre bzw. sekundäre chronische Osteomyelitis (lymphozytäres entzündliches Infiltrat) sowie Sonderformen (ohne einheitliche Histologie; Brodie-Abszess, SAPHO-Syndrom). Von großer Bedeutung ist der Malignitätsausschluss (Sarkome, Lymphome). Gewebliche Reaktionsmuster in der Nachbarschaft maligner Tumoren können histopathologisch Ähnlichkeiten mit einer Osteomyelitis aufweisen; bei unklarer Befundkonstellation muss an eine solche gedacht werden. Für eine sichere Diagnose ist deshalb die ausreichende Größe des Biopsats Voraussetzung. Klinische Informationen, Befunde der Mikrobiologie und bildgebenden Verfahren sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Orthopäden, Radiologen, Mikrobiologen und Pathologen sind notwendig.