Erschienen in:
01.05.2011 | Schwerpunkt
Arthrose
Ätiologie, Typisierung, Stadieneinteilung und histologische Graduierung
verfasst von:
Dr. S. Söder, T. Aigner
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Degenerative Erkrankungen des Skelettsystems, allen voran die Osteoarthrose, gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Alters und werden für das Gesundheitssystem immer bedeutender. Damit verbunden sind zahlreiche operative Eingriffe und dem Pathologen zur Diagnostik eingesandtes Untersuchungsmaterial. Der Pathomechanismus, der zur Knorpel- und Gelenkdestruktion führt, ist noch nicht ausreichend verstanden, wobei Ursachen in den Knorpelzellen selbst (z. B. Seneszenz), aber auch Alterationen in der Synovialmembran und im subchondralen Knochen diskutiert werden. Grundsätzlich können die Veränderungen im Gelenk nach ihrer Ursache (Typisierung/“typing“), ihrer Ausdehnung (Stadieneinteilung/“staging“) und ihrer histologischen Ausprägung graduiert werden. Eine exakte Einteilung der Arthrose ist durch die Heterogenität und große inter- und intraindividuelle Variabilität schwierig und bei den zurzeit fehlenden nichtoperativen Therapieansätzen auch wenig sinnvoll. Der Pathologe sollte sich um eine an der Praxis orientierte Befundung mit einer groben Stadieneinteilung und einer nachvollziehbaren und normierten Nomenklatur bemühen. Die größte Relevanz hat die Abgrenzung von primären Arthrosen und sekundären Gelenkdestruktionen durch Krankheiten aus dem rheumatoiden Formenkreis, durch Knochennekrosen oder durch septische Arthritiden, da diese klinische Konsequenzen haben können.