Erschienen in:
01.05.2015 | Leitthema
Biochemische Grundlagenprozesse im Verlauf der Glaukomerkrankung
verfasst von:
N. von Thun und Hohenstein-Blaul, S. Kunst, N. Pfeiffer, Prof. Dr. Dr. F.H. Grus
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Das Glaukom ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen des Auges, die mit einer Schädigung des N. opticus und damit verbundenen Gesichtsfeldausfällen einhergehen. Bis heute ist eine frühe Diagnose eines Glaukoms aufgrund fehlender diagnostischer Tests schwierig. Die Krankheit wird oft erst viele Jahre nach ihrem Beginn diagnostiziert, was einer frühzeitigen Therapie entgegensteht. Zu den bekannten Risikofaktoren für die Entstehung einer glaukomatösen Optikusneuropathie gehören unter anderem ein erhöhter Augeninnendruck sowie eine größere Schwankungsbreite des Druckes, Störungen im Fettstoffwechsel, genetische Faktoren oder Diabetes mellitus. Zu ihren Folgen gehören die Induktion antiinflammatorisch wirkender Proteine sowie ein erhöhtes Level an oxidativem Stress und das Absterben der retinalen Ganglienzellen (RGZ). Bei den Glaukomerkrankungen kommt es außerdem zu Veränderungen im Autoantikörperrepertoire der Patienten. Ein Hauptaugenmerk der ophthalmologischen Grundlagenforschung liegt daher auf der Untersuchung der veränderten biochemischen Grundlagenprozesse während der Entstehung und Manifestation der Erkrankung. Ein besseres Verständnis der physiologischen und biochemischen Vorgänge soll die Entwicklung neuer, sensitiverer Diagnoseoptionen ermöglichen und gezieltere Therapieoptionen eröffnen. Das Verständnis biochemischer Grundlagenprozesse ermöglicht einen besseren Einblick in den Krankheitsverlauf und wird in Zukunft die Diagnose- und Therapieoptionen verbessern.