Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Bleibelastung bei Strahlarbeiten
Gewerbeärztliche Beobachtungen an einer Eisenbahnbrücke
verfasst von:
Dr. T. Nauert
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Bleiintoxikationen kommen auch in Deutschland bei Korrosionsschutzarbeiten an Metallkonstruktionen, an denen bleihaltige Farben abgestrahlt werden, vor. Es sind weitgreifende technische Schutzmaßnahmen, penible persönliche Hygiene und eingehende, wiederholte Information der Arbeiter notwendig, um unzulässige Gesundheitsgefährdungen der Beschäftigten zu verhindern. Ein konsequentes Blutbleimonitoring vor Ort ist conditio sine qua non. Die Begehung der Arbeitsplätze durch Betriebsärzte ist unbedingt erforderlich. Die technischen Schutzmaßnahmen müssen bereits in die Ausschreibungstexte für die Ausführung solcher Arbeiten aufgenommen werden, um vergleichbare Angebote zu erhalten. Mit entsprechenden technischen Schutzmaßnahmen und persönlicher Hygiene, vor allem einem konsequenten Rauch- und Essverbot am Arbeitsplatz, lassen sich die Bleibelastungen deutlich verringern. Zwischen den Arbeitsmedizinern, den Beschäftigten und allen anderen Beteiligten muss ein Austausch über die anonymisierten Ergebnisse der arbeitsmedizinischen Vorsorge stattfinden, damit die technischen und persönlichen Schutzmaßnahmen unter der aktiven Beteiligung der Betriebsärzte und Sicherheitsfachkräfte optimal gestaltet werden können. Die Erfahrungen aus dem geschilderten Fall lassen vermuten, dass es in Europa eine hohe Dunkelziffer von Bleiintoxikationen bei vergleichbaren Tätigkeiten gibt.