Erschienen in:
01.03.2007 | Originalien
CERAD und NOSGER
Der prädiktive Wert dieser Verfahren in der Demenzdiagnostik einer Schweizer gerontopsychiatrischen Patientenpopulation
verfasst von:
G. Künig, Dr. A. Kaldune, V. Stief, M. Jäger, D. Hell, J. Endrass, U. Schreiter Gasser
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die CERAD-Batterie (Consortium to Establish a Registry for Alzheimer’s Disease) ist ein gängiges Screeninginstrument in der Diagnostik der Alzheimer-Demenz. Dem NOSGER (Nurses Observation’ Scale for Geriatric Patients), eigentlich entwickelt, um Verhaltensauffälligkeiten im Alltag zu erfassen, scheint bei der Alzheimer-Demenz auch eine diagnostische Bedeutung zuzukommen.
Material und Methode
In einer retrospektiven Studie mit 400 Patienten unserer Klinik, die bei unterschiedlichen psychiatrischen Erkrankungen kognitive Störungen aufwiesen, haben wir CERAD und NOSGER mittels logistischer Berechnung in uni- und multivariaten Modellen auf ihren prädiktiven Wert für die Diagnose Demenz untersucht.
Ergebnisse
Im univariaten Modell waren alle CERAD-Subtests signifikante Prädiktoren für Demenz. Das beste multivariate Modell umfasste die Subtests „Verbale Flüssigkeit“, „Wortliste Abrufen“, „Konstruktive Praxie Abrufen“ und MMS (Mini-Mental Status). Der NOSGER zeigte keinen prädiktiven diagnostischen Wert.
Schlussfolgerung
Innerhalb einer gerontopsychiatrischen Population grenzt der CERAD Demenzpatienten von nicht dementen mit hoher Vorhersagewahrscheinlichkeit ab, während der NOSGER keinen prädiktiven Wert für die Diagnose Demenz aufweist.