Erschienen in:
01.08.2014 | Leitthema
Chirurgische Therapie von Lebermetastasen
verfasst von:
S. Heinrich, Prof. Dr. H. Lang
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Obwohl Fernmetastasen Ausdruck einer Systemerkrankung sind, gewinnen lokale Verfahren in der Therapie von Lebermetastasen zunehmend an Bedeutung.
Ziel
Die Ergebnisse der Resektion von Lebermetastasen maligner Erkrankungen werden dargestellt.
Material und Methoden
Diese Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche in der Datenbank PubMed.
Ergebnisse
Durch die Reduktion der perioperativen Mortalität und die Entwicklung mehrzeitiger Resektionsverfahren kann auch eine ausgedehnte und rezidivierende Metastasierung sicher reseziert werden. In die Indikationsstellung zur Leberresektion müssen neben der technischen und funktionellen Machbarkeit immer die zu erwartende Morbidität sowie der vermeintliche onkologische Benefit einfließen. Die onkologische Resektabilität (Benefit) kann durch verschiedene Scores bereits präoperativ abgeschätzt werden. Diese Abwägung sollte in einem Tumorboard mit entsprechender (leberchirurgischer) Expertise vorgenommen werden. Sowohl bei kolorektalen als auch bei nichtkolorektalen Lebermetastasen werden 5-Jahres-Überlebensraten von über 60 % erzielt, wobei die Evidenzlage für die Resektion von Metastasen nichtkolorektaler Tumoren noch schwach ist. Dabei weisen Patienten über 75 Jahren vergleichbare Langzeitergebnisse bei nur gering erhöhter perioperativer Mortalität auf. Aktuell sollte die Mortalität von Leberresektionen bei Metastasen unter 1 % liegen. Für die Therapie neuroendokriner Metastasen ist die Datenlage sehr knapp. Während die Kriterien der technischen Resektabilität denen bei nicht neuroendokrinen Metastasen entsprechen, erscheinen Leberresektionen hier v. a. bei geringer Proliferationsrate (Ki67 < 20 %) oder konservativ nicht kontrollierbarer Symptomatik sinnvoll.
Diskussion
Die vorliegenden Daten rechtfertigen den zunehmenden Einsatz der Leberresektion bei sowohl kolorektalen als auch nichtkolorektalen Lebermetastasen.