Erschienen in:
01.12.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Herpes zoster im Kindes- und Jugendalter
verfasst von:
Prof. Dr. A. Sauerbrei
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 12/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Der Herpes zoster (Zoster, Gürtelrose) ist Folge der Reaktivierung des Varicella-Zoster-Virus, das im Anschluss an die Primärinfektion mit Windpocken latent in Nervenganglien verbleibt. Die jährliche Inzidenz des Zosters im Kindes- und Jugendalter ist mit 42–220 Erkrankungen pro 100.000 Personen gering. Bei Kindern sind nur selten schwere Erkrankungen zu erwarten. Es fehlen häufig intensive Schmerzen, während Allgemeinsymptome oft stärker ausgeprägt sind. Bei nicht gegen Windpocken geimpften Kindern ist der Zoster meist thorakal lokalisiert. Kinder, die geimpft sind, erkranken 3–12-mal seltener am Zoster. Die Erkrankung tendiert zu einem klinisch milderen Verlauf, und das Exanthem ist häufig in anatomischer Nähe zur früheren Impfinjektionsstelle zu finden. Als infektiös gilt der Zoster, so lange Bläschen auf der Haut bestehen. Die Diagnose basiert auf der typischen klinischen Symptomatik. Ist eine labordiagnostische Abklärung erforderlich, sollte der Virusgenomnachweis in der Bläschenflüssigkeit versucht werden. Für eine wirksame antivirale Therapie muss Aciclovir frühzeitig, innerhalb von 72 h nach Beginn der Hautsymptomatik, eingesetzt werden.