Erschienen in:
01.04.2007 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Koronare Stents, duale Antiplättchentherapie und die perioperative Problematik
verfasst von:
Prof. Dr. H. Metzler, K. Huber, S. Kozek-Langenecker, M.N. Vicenzi, A. Münch
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 4/2007
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Zusammenfassung
Bei perkutaner koronarer Intervention werden in bis zu 90% der Fälle Koronarstents implantiert. Sie erfordern typabhängig eine duale Antiplättchentherapie (Clopidogrel und Acetylsalicylsäure). Die Therapiedauer liegt bei 3–4 Wochen bzw. 6–12 Monaten bei Bare-Metal- bzw. Drug-Eluting-Stents. Absetzen der dualen Antiplättchentherapie erhöht das Risiko einer Stentthrombose, ihre Weiterführung das einer relevanten Blutung im Operationsgebiet. Das perioperative Vorgehen stützt sich auf Empfehlungen anästhesiologischer und kardiologischer Gesellschaften. Bei Eingriffen mit hohem Blutungsrisiko kann von chirurgischer Seite ein Absetzen beider Substanzen erforderlich sein, bei hohem Thromboserisiko sollten beide Medikamente, zumindest aber Acetylsalicylsäure, bis zum Operationstag gegeben werden. Für die Durchführung einer Regionalanästhesie existieren Empfehlungen von nationalen Gesellschaften. Patienten, die nach koronarer Stentimplantation unter dualer Antiplättchentherapie stehen, profitieren von einer interdisziplinären Betreuung durch Anästhesiologen, Operateur und Kardiologen.