Erschienen in:
01.07.2009 | Originalien
Tiefe Laugenverätzung durch Arbeiten mit Estrich
verfasst von:
Dr. C. Ottomann, B. Hartmann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie des Unfallkrankenhauses Berlin wurden zwischen den Jahren 2000–2007 insgesamt 10 tiefe Laugenverätzungen durch Arbeiten mit Estrich beobachtet.
Material und Methode
Die Patienten wurden retrospektiv anhand eines Fragebogens zur Einschätzung des Verletzungsrisikos und zur getragenen Schutzkleidung während des Unfalles befragt. Die Einschätzung wurde anschließend mit dem tatsächlichen Trauma verglichen.
Ergebnis
Eine Verätzung Grad IIb hatten 4 Patienten erlitten, 4 hatten kombinierte Läsionen von Grad IIb-III und 2 Patienten eine Verletzungstiefe von Grad III. Bei 8 von 10 Patienten war eine autologe Spalthauttransplantation notwendig. Alle 10 Patienten hatten das Verletzungsrisiko unterschätzt: 6 schätzten das Risiko einer Verletzung als gering ein, 2 als mittel und 2 Patienten als hoch. Keiner der 10 Patienten hatte die empfohlene Schutzkleidung im Bereich der verletzten Region getragen.
Schlussfolgerung
Verätzungen nach Arbeiten mit Estrich erfordern einen stationären Aufenthalt, ab einer Verletzungstiefe von Grad IIb-III eine autologe Spalthauttransplantation. Der bestehende Warnhinweis gibt das mögliche Verletzungsrisiko nur unzureichend wider.