Erschienen in:
01.04.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Morbus Coats
verfasst von:
Dr. B. Junker, L.L. Hansen
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 4/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Unter Morbus Coats versteht man eine Erkrankung, die durch idiopathische kongenitale retinale Teleangiektasien und eine dadurch bedingte exsudative Retinopathie charakterisiert ist. Sie betrifft hauptsächlich junge, männliche Patienten und ist fast immer unilateral. Je nach Ausprägungsgrad der exsudativen Komponente variiert die Visusprognose von vollem Visus bis zur vollständigen Erblindung. Differenzialdiagnostisch muss der Morbus Coats gerade bei Kleinkindern von einem Retinoblastom unterschieden werden, aber auch andere Ursachen für eine exsudative Retinopathie kommen in Frage. Die Behandlung zielt auf eine Verödung der Teleangiektasien, um eine Verringerung der Exsudation und eine Wiederanlage der Netzhaut zu erreichen. Als Therapieoptionen stehen Laser- oder Kryokoagulation, Ablassung der subretinalen Flüssigkeit, Buckelchirurgie und Pars-plana-Vitrektomie zur Verfügung. In fortgeschrittenen Fällen mit therapieresistentem Sekundärglaukom kann eine Enukleation des betroffenen Auges nötig werden. Neuerdings kann auch die intravitreale Gabe von VEGF-Inhibitoren erwogen werden.