Erschienen in:
01.01.2005 | Leitthema
Pathologie des Schilddrüsenkarzinoms
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Schilddrüsenkarzinome machen etwa 1% aller menschlichen Malignome aus und stellen somit einen eher seltenen Tumortyp dar. Sowohl die Abgrenzung der Karzinome von gutartigen Läsionen (Hyperplasien, Adenome) als auch die für die weitere Therapie notwendige exakte Klassifizierung der Schilddrüsenkarzinome stellen in der täglichen Routinepathologie mitunter eine diagnostische Herausforderung dar. Schilddrüsenkarzinome mit Follikelzellursprung werden nunmehr auch in der kürzlich erschienenen WHO-Klassifikation der Schilddrüsentumoren aufgrund ihres biologischen Verhaltens in papilläre, follikuläre, gering differenzierte und anaplastische Karzinome unterteilt. Während die differenzierten Karzinome (papilläre und follikuläre Karzinome) ganz überwiegend eine hervorragende Prognose aufweisen, zeigt das gering differenzierte Karzinom eine deutlich schlechtere und das anaplastische Karzinom in der Regel eine infauste Prognose. Das von den C-Zellen ausgehende medulläre Karzinom tritt in einer sporadischen und familiären Form auf. Das familiäre medulläre Karzinom wird autosomal-dominant vererbt und kann heute in fast allen Fällen durch entsprechende Mutationen des RET-Protoonkogens nachgewiesen werden.