Erschienen in:
01.06.2008 | Leitthema
Refraktäre Keimzelltumoren
Biologie und Behandlungskonzepte
verfasst von:
Dr. Dr. F. Honecker, K. Oechsle, J. Bub, M. Hartmann, F. Mayer, C. Bokemeyer
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 6/2008
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Zusammenfassung
Behandlungsrefraktäre Keimzelltumoren (KZT) sind selten, stellen aber eine erhebliche Herausforderung dar, die ein interdisziplinäres Vorgehen an einem Zentrum erfordert. Etwa 5–10% aller Patienten mit KZT (20–30% der Patienten im metastasierten Stadium bei Diagnosestellung) müssen sich im Verlauf ihrer Erkrankung einer Salvage-Chemotherapie unterziehen. In knapp der Hälfte der Fälle können diese Patienten nach Versagen der Primärtherapie mittels intensiver Behandlung, ggf. einschließlich Hochdosistherapie und radikaler Resttumorentfernung, noch geheilt werden. Besonders schwierig ist die Situation bei neuerlichem Rezidiv nach Salvage-Chemotherapie. In den letzten Jahren konnte durch den Einsatz neuer Substanzkombinationen in 10–15% dieser Fälle ein Langzeitüberleben erzielt werden. Auf zellulärer Ebene scheint die Resistenz zumindest teilweise in einem defekten DNA-Mismatch-Repair-System begründet zu sein. Ein besseres molekulares Verständnis ist erforderlich, um effektivere Therapieansätze zu entwickeln.